In ihrer Arbeit mit analogen Farb- und Schwarz-Weiß-Fotopapier erkundigt Marta Djourina das Wesen des Lichts. Sie untersucht die Ursache und Wirkung verschiedener Lichtphänomene: Licht wird zum Thema, zum Werkzeug und zum Untersuchungsgegenstand.

In der Dunkelkammer finden performative Bewegungen statt, deren Zeitlichkeit mittels des analogen fotografischen Verfahrens in eine malerische Geste und dynamische Farbkomposition übersetzt werden. Rasche, schnelle und weite Bewegungen werden ermöglicht, von Ecke zu Ecke, vom Rand zu Rand. So durchläuft Djourina physisch die Länge des Großformats und kann dabei die gesamte Bildfläche mit ihren gestischen Bewegungen beschreiben. In der Hand und an ihrem Körper befinden sich mobile Lichtquellen, die das Papier belichten und die ihr als Werkzeuge dienen.

Die Ergebnisse stellen sozusagen Archive vom Licht dar, was auf dem Fotopapier innerhalb einer Choreografie in der Dunkelkammer in Farbe übersetzt wird. Djourinas großformatige Unikate verleihen Lichtspuren eine Körperlichkeit von Lichtspuren, und sie befassen sich mit der Sichtbarmachung und Fixierung von Vergänglichem. Das besondere Belichtungs- und Entwicklungsverfahren wird auf transparenter Folie präsentiert.